Anstalt

Die Anstalt ist die beste Sendung im deutschen Fernsehen.

Ich liebe Max Uthoff so.

Ich verzeihe der Anstalt auch, dass sie die unerträgliche, unlustige Dummbratze Hazel Bruggers eingeladen haben.

Hazel, die Witze über Autisten macht oder die in ihrem “Buch“ geschrieben hat, dass sie gerne “behindert“ als Schimpfwort sagt, weil sie eben ein Arschloch ist (oder so ähnlich).

Wenn es nicht so peinlich und vulgär wäre berühmt zu sein, würde ich berühmt werden müssen und dann würden Hazel und ich mal in einer Talkshows auftreten und ich würde eine Flasche nehmen und sie kaputtschlagen und Hazel beim Kragen packen und ihr die Flasche an den Hals halten und schreien: “Hazel, du kleines Stück Scheiße, bald kannst du dich auch als behindert bezeichnen.“ Ich würde dann aber in die Kamera lachen und sagen: “Nein, Gewalt ist doch keine Lösung ha ha.“ und die Dummbratze loslassen. Das wäre mir eine Strafanzeige wert und meine Sozialstunden würde ich gerne in einem integrativen Kindergarten oder einer Behindertenwerkstatt machen und wenn die mich dann dort fragen, was ich angestellt habe, würde ich sagen, dass ich eine Dummbratze ein bisschen geärgert habe, die “behindert“ als Schimpfwort benutzt und Witze über Autisten macht.

Ich habe mal ein Interview des Verlegers bei Hazels Verlag Kein&Aber gelesen, der etwas von “Qualität“ faselte und wie er die Bücher auswählt und dann verlegt der so einen grottenschlechten Schrott. #peinlich

Aber genug über Scheiße geredet. Kommen wir wieder zu etwas Gutem.

Die Anstalt.

Ich weiß nicht, ob ich die Anstalt oder Martin Schulz mehr liebe?

Ich muss knobeln oder so etwas.

Nein, das war ein Witz. Gangsta wie ich knobeln nicht. Knobeln ist nur etwas für Streber wie euch.

Ich als Genie (und Gangsta) muss nachdenken.

Rotzig-frech

Wenn einem Buch folgende Attribute zugeschrieben werden von Verlag und Feuilleton und anderen Schlaftabletten, weiß ich, dass es schlecht sein muss und lese es eher nicht

Rotzig
Frech
Kodderschnauze
Böse
Bitterböse
Rotzig-frech
Tieftraurig (damit ist dann aber so etwas wie “Wohlstandsverwahrlosung“ in Berlin gemeint)
Generation
Schamlos
Urkomisch oder hochkomisch
Lässig
Raue Sprache (es kommt, oh Schreck, gleich auf der ersten Seite das Wort “Ficken“ vor. Oh nein. Der Autor/die Autorin aus gutem Hause ist ganz, ganz hart drauf seit er oder sie in die Großstadt gezogen ist.)
Rotzig-freche Attitüde, lässige Attitüde etc.
“Gesellschaftskritik“ (Gesellschaftskritik ist: Der Kaffee in Berlin Mitte ist so teuer und wir sind alle beziehungsunfähig)
Unaufgeregt (bedeutet langweilig?)
“Schauplätze“ (damit sind meist Clubs oder so etwas gemeint)
Narzissmus/narzisstisch (Nein, danke)
“Philosophisch“ (jemand schwafelt herum und ist “irgendwie ein bisschen traurig“, weil er zu viel Zeit zum Grübeln hat, da er oder sie ja nicht arbeiten muss)
Dekadenzroman/Dekadenz (jemand hat keine Geldprobleme, ist aber trotzdem voll traurig und so. Vermutlich weil der Kaffee in Berlin so teuer ist und es so schwer ist “normalen Filterkaffee“ zu bekommen und irgendjemand nimmt Koks oder trinkt Alkohol)
Wahnsinnig komisch (Nein, eher wahnsinnig schlecht)
Radikal (ZZZZZzzzzzz. So radikal wie Gänseblümchen zu pflücken)
Verstörend (jemand hat Sex auf Drogen oder so etwas)
Sprachlich roh (es kommt ca. drei Mal das Wort “ficken“ vor)                                           Jugend-Slang der 70er, um das Buch zu beschreiben (fetzig, abgefahren)
“Bonuspunkte“:
Ein Roman wurde in einer Mainstream-Frauenzeitschrift besprochen. Dann kann man ihn eigentlich auch gleich vergessen.

Das alles klingt immer so ein bisschen als ob die zwei “braven Jungs“ aus dem Fight for your right to party-Beastie Boys-Video mir ein Buch, ein rotzig-freches, empfehlen möchten und ich bin einer der “bösen“ Partygäste. Danke, nein?

Do you like parties?
Yeah
We can invite all our friends and have soda and pie
Yeah
I hope no bad people show up

 

Verlag #1

Die Autoren bei meinem Verlag Druffi Dreams

Eisberg-Salat Slim ist gerade mal 19 Jahre und kommt und rasiert euch Möchtegern-Literaten alle. Ihr habt in Hildesheim und Leipzig schreiben gelernt nach eurem Einser-Abitur? Slim hat Straßenabitur und hat mehr zu sagen als ihr alle zusammen.

Mustafa Hassan Blackmoslem zerfickt in seinem Debüt “Vip Immigrant“ alles. Der 25-jährige Internet-Café-Besitzer und Asphalt-Poet hat nur eine Botschaft an den deutschen Literaturbetrieb: “Fick die Almans.“ 250 Seiten Poesie und Wahrheit.

Dennis Druff ist 29 Jahre alt und brilliert in seinem Debüt “Gut druff“. Dennis:“Weißt du so, ich wach so auf auf bin erst mal so voll angekettet an so ein Bett, weißt du so, Aller, voll Mittelalter-Style, weißt du so, Aller, wie so Ntv-Dokumentation, Aller, und ich so: “Ey, was los?“ und Rüdiger, das ist der Boss von der Psychiatrie, so: “Ja, Neuroleptika und Fixierung. Sonst randalierst du wieder.“ und ich so: “Okay, aber was soll ich machen, Aller? Geht ja mal gar nichts hier.“ Rüdiger so: “Chill mal.“  und ich so: “Mach mich mal los, Rüdiger. Ich randalier auch nicht, okay, Bruder.“ Die machen mich los und ich so: “Voll langweilig, ich höre keine Stimmen mehr und von euren Drogen werde ich nicht high, nur normal. Langweilig.“ und Rüdiger meint so: “Lies Bücher. Da hast du auch Stimmen.“ und gibt mir so Bücher, weißt du so, Aller, und ich lese die so und ich habe schon kein Buch mehr gelesen, seit ich das letzte Mal in der Schule war so mit 12 oder so, Aller, und Rüdiger hat Recht so und ich denke so: Ich könnte auch schreiben und ich komme so raus und ziehe so’n bisschen und bleib zwei Wochen wach und schreib so mein Buch. Warte mal, Aller, wie heißt das noch mal? Gut druff, ja, Gut druff. Kauft das mal, weil ich brauche eine neue Bong. Irgendwie bin ich über meine alte gefallen, Aller.“

Heiner wie Keiner ist schon 80 Jahre alt, aber cooler als ihr alle zusammen. In seinem Erstlingswerk “High für zwei“ schreibt der rüstige Rentner darüber mit wem er alles schon mal einen Joint geraucht hat. 30er, 40er, 50er, 60er, 70er, 80er, 90er und das Beste von heute.

Babsi Busch ist ein Hippie-Flower-Power-Kind der 60er und 70er Jahre. Ihr Alter möchte sie nicht verraten, weil sich das für eine Dame von Welt nicht gehört. “One should never trust a woman who tells one her real age.“ sagt sie mit US-amerikanischem Akzent. “No woman should ever be quite accurate about her age. It looks so calculating. Das ist von Oscar Wilde.“ sagt sie. “Bei jedem Lifting ziehe ich zehn Jahre ab.“ Babsi hat lange in New York, San Francisco und Berkely gelebt, bereiste London in den swingin‘ 60s, war live dabei bei den Studenten-Unruhen in Paris, kannte Musiker, Schriftsteller, Schauspieler, Regisseure, Photographen, Models, It-Girls und Boys. Endlich hat sie eine Autobiographie geschrieben. “Warum Druffi Deams und nicht ein anderer Verlag?“ – “Wo sonst?“ sagt sie. Babsi ist eine elegante, eloquente Weltbürgerin. In Die Blumen des Guten nimmt sie den Leser mit auf eine Zeitreise in wildere, aufregendere Zeiten.

Kinga Bela ist eine verarmte, ungarische Aristokratin. Die 78-jährige arbeitete als Spionin für den KGB und trank in Kaschemmen mit Armen und Alkoholikern. Der KBG schickte sie zu einer besonderen Mission nach Europa und nach Nord- und Südamerika, wo sie, vom KBG in die besten Kleider gesteckt, bei den Reichen und Adligen schnüffeln und nach Moskau berichten sollte. Ihre Geschichten sind mal witzig, mal mitreißend und ein guter Einblick in die Glitzer- und Scheinwelt der Milliardäre. Ein Kokain-Deal in Rotterdam in den 90er-Jahren platzt und Kinga muss untertauchen. Sie schlägt sich seither in Asien durch. Kinga’s Kingdom ist eine Mischung aus einem Hochglanz-Klatschmagazin wie Vanity Fair und einem Verbrecherroman.

Arthur Rammboot, 55 war Clubbetreiber, DJ und Dealer in der Techno-Ära der 90er Jahre. Auflegen in Detroit, Chicago, illegale Raves in London und Berlin, Acid House, Techno, Ecstasy, Love Parade, Bunker, Planet, Omen und wie sich nicht alle hießen. Sein Club “Fuck you“, wo namenhafte DJs ein und ausgingen und die Partys normalerweise von Donnerstagabend bis Montagmorgen andauerten und die Musik laut und hart war, wird ohne Zweifel in die Geschichte der besten Clubs Deutschlands eingehen. Technokultur ist ein gelungenes Debüt des Wahl-New Yorkers, der heute zwar immer noch auflegt, aber etwas seltener als früher – weil er nicht mehr so viel kokst wegen dieser Sache mit den Nasenscheidewänden – und sein zweites Hobby zum zweiten Beruf gemacht hat: Er ist jetzt auch Imker. “Früher habe ich gute Musik und Es an den Mann und die Frau gebracht und heute zusätzlich noch Honig.“ sagt er und lacht schallend.

Rosi Rausch, 82, war jahrelang Trinkhallen-Besitzerin im sogenannten sozialen Brennpunkt. In Trinkhallen Blues erzählt sie die Geschichten ihrer Kunden. Ihr Sohn und Nachfolger René Rausch, 52 erzählt im zweiten Teil von den Kunden, die heute kommen.

Ecke ist 50 und für immer Punk. In seinem gleichnamigem witzigen Debüt erzählt er wie es ist sich niemals anzupassen und für immer Punk zu bleiben. “Früher ham wer hasse mal ne Mark gefragt, aber heute fragen wir nach ’n bisschen Kleingeld oder nach ’nem Euro. Die Währung und die Zeiten ändern sich, aber ich bleibe für immer Punk. Fickt euch, ihr Bonzen.“ sagt er und tritt gegen eine Mülltonne.

Butz Lachmann, 43 ist ein waschechter German Bad Boy und Gründer der lustigen Wandertruppe Gepida. Gepida ist ein Kofferwort zusammengesetzt aus gehen und dem Französischen Wort pied – Fuß, weil sie so gerne in Dresden spazieren gehen. Lachmann ist ganz zittrig und fahrig. “Weißt du so, in meinem Buch Azzlack Wandervogel geht es ums spazierengehen. Wenn mal so viel Crystal nimmt wie ich, ist man ja nie müde und möchte voll viel spazieren gehen ey. Ich mein‘, ich nehme das Crystal ja nicht alles selbst. Was ich nicht selbst nehme, verkaufe ich und so. Wollt ihr was von dem Crystal kaufen?“, sagt der sächsische Hüne.

Bjoern “Bjoernie Bär“ Hoecke, 44 erzählt in “Optics“ über seine LSD-Trips. Der kecke Blondschopf nimmt uns mit in seine Welt der bunten Farben und Fantasien. Ein Muss für jeden Druffi.

Kiki van Schleck, 45. Die gebürtige Niederländerin erzählt in Wilde Weiber über ihre Frauen-Kommune in einer Kleinstadt in der Nähe von Hannover. “Es war alles echt knorke. Wir hatten anfangs noch Ärger mit der zickigen Elfriede, aber der haben wir gesagt, dass sie ausziehen soll und es war dann voll friedlich. Wir haben uns echt gut verstanden, aber dann kam Egon und wollte bei uns einziehen. Der meinte so, dass er keine Männer mag und nur mit Frauen zusammen wohnen möchte. Es ging da mit den Streiteren los, weil manche wollten, dass er einzieht und viele ja nicht, weil wir dachten, dass Egon ein Mann ist und die wollten wir ja nicht. “Weißer heterosexueller Mann.“, wiederholte Rosi nur. “Ich bin bisexuell.“, sagte Egon. “Ih, ich hasse Bi-Menschen.“, sagte Doppel-D-Desirée. “Kannst du dich nicht festlegen wie jeder normale Mensch?“ “Ey.“, sagte Annette sauer. “Sei man nicht so bi-feindlich.“ Doppel-D-Desirée bäumte sich vor ihr auf. “Was willst du?“, sagte sie sie und ihre Augen funkelten und mit ihren spitzen, riesigen Brüsten pikste sie Annete an ihre flache Brust. “Egon, bist du cis oder trans?“, fragte Eleonore. “Siehst du dich als Mann oder Frau?“ “Was ist denn das für eine blöde Frage?“, protestierte Kunigunde. “Wenn er einen Penis hat, dann ist er ein Mann.“ “WAS?“, rief Margarete schockiert. “Man kann auch einen Penis haben und eine Frau sein. Du bist transfeindlich.“, brüllte sie. “Nein, für mich ist jeder mit Penis ein Mann.“, sagte Kunigunde. “Du bist widerlich.“, brüllte Margarete. “Ihr müsst auch mit Egon Sex haben.“, sagte Eleonore. “Sonst seid ihr transfeindlich.“ “Was, bitte?“, sagte Scissor-Susanne. “Ich soll mit ihm Sex haben, weil ich sonst trans-feindlich bin? Ich habe doch keinen Sex mit einem Mann. Ob trans oder nicht ist mir doch egal. Ich bin lesbisch.“ “DU MONOSEXUELLE SCHLAMPE.“, brüllte Margarete. “Ich bin EINE FRAU und eine LESBE.“, sagte Scissor-Susanne. “Du bist eine monosexuelle Vagina-Trägerin.“, schrie Margarete. Ihr Gesicht war ganz rot vor lauter Wut. Es sah ein bisschen so aus als würde Rauch aus ihren Ohren kommen, aber dann war es nur Gras-Gretel, die 1m50 klein und sehr schlank ist, die hinter Margarete stand und einen Joint rauchte. “Hä?“, sagte sie. “Streitet ihr oder was?“ Margarete drehte sich um: “Geh weg, du bekiffte Stinkmorchel.“, schimpfte sie. “Gras stinkt nicht, es riecht gut.“, sagte Gras-Gretel. “Warum sonst gibt es sogar Marihuana-Parfum, eh?“ – “GEH WEG.“, brüllte Margarete. Gras-Gretel zuckte nur mit den Achseln und zog genüsslich an ihrem Joint. “BEI LGBT IST MIR DAS L AM LIEBSTEN. ICH BIN L.“, schrie Kunigunde. “Ja.“, sagte Margarete. “L wie Loser.“ “OH.“, sagte Scissor-Susanne empört. “Ich bin genderqueer.“, sagte Egon. “ER HAT DEN Q-SLUR GESAGT.“, brüllte Matriarchat-Mandy und hielt sich die Ohren zu. Schon irgendwie witzig.“, sagt Kiki, “dass wir die Kommune wegen eines Mannes aufgelöst haben. Ich wohne jetzt in Ostdeutschland in einer alten Kaserne mit ein paar Männern zusammen. Die sind schwul und es gibt keinen Ärger. Ich habe gemerkt, dass Frauen und Hetero- und Bimänner nichts für mich sind und bei uns in der Homo-Kaserne läufts wie geschmiert. Ich hole mir mal eine heiße Braut für ein Schäferstündchen, aber wohnen muss ich nicht mit einer.“

Günther L. Gutmensch 50 erzählt in Gutmensch wie er zum Gutmensch wurde. “Joa, damals bei Hitler und so, das war schon krass, du. Da habe ich gedacht, dass jetzt mal der Deutsche der Gute sein kann und da ist nichts mehr mit der böse Deutsche, weil jetzt ist der Deutsche voll gut. Das ist voll befriedigend. Da fühle ich mich echt gut, du. Früher immer Nazi hier, Nazi da, aber jetzt ist der Deutsche der Gute. Jetzt können die anderen nichts mehr sagen, du. Bahnhofsklatschen mit Teddybären, Bahnhofsklatschen mit Teddybären über alles, über alles auf der Welt.“

Bob Boho, ca. Mitte, Ende 30 ist ein Pariser Bohemian. “Ich trinke Wein und lese Gedichte im Park. Abends betrinke ich mich in Bars und schreibe Gedichte und dann gehe ich nach Hause und schreibe Gedichte in meinem Zimmer. Ich wohne mit anderen Bohemians zusammen. In Paris ’16 schreibe ich hauptsächlich über die Kunst und mich.“

Druffi Dreams, Deutschlands Verlag Nummer 1. Was, höre ich da etwa die anderen Verlage? Ruhe da auf den billigen Plätzen. Druffi Dreams ist die einzige Nummer 1, die Spitze. Der Premium-Verlag in Schland.

Für die Druffis

Ich bin ja wie immer pleite, aber ich würde mir gerne Bücher kaufen. Kate Tempest würde ich gerne lesen. Sie ist intelligent und hat etwas zu sagen. Das kann man ja nicht über jeden ‘‘Autor‘‘ sagen.

Warum kaufen, wenn man Bücher auch geschenkt bekommen kann? Ich habe mir überlegt, dass ich ja Buchblogger werden könnte, aber dafür muss ich ja auch Bücher kaufen oder kann ich alte Bücher “rezensieren“, bis mir die Verlagsgeier von den großen Verlagen für billige Promo Bücher schicken? Schicken die Verlagsgeier keine Bücher, wenn ich sie Verlagsgeier nenne?

Ich könnte mich ja so etwas wie Buch Badass Bitch nennen, damit die Leute gleich wissen, was Sache ist.

Ich habe gelesen, dass sich Verlage bei Bloggern mittlerweile einschmeicheln (und einige sind auch sicher wirklich daran interessiert sich “näherzukommen“) und man wird auch mal zu Veranstaltungen und so etwas eingeladen wird. Da würde ich natürlich allen mal meine Meinung sagen. Ein Verlagstyp hat gesagt, dass man früher über Buchblogger abschätzig geredet hat, aber das hat sich mittlerweile teilweise geändert. Das muss natürlich von mir als Buchblogger Highland (der Bruder vom Heiland) gerächt werden. Da ich 1. ohnehin schon frustriert bin, weil die Verlage immer so viele Trottelkinder aus gutem Hause hochpushen, die nach Berlin gezogen sind und dann “irgendwie ein bisschen traurig sind“ und ans Meer oder aufs Land fahren, 2. ich cooler bin als die alle zusammen und 3. dem Alkohol nicht abgeneigt bin, würde ich unbedingt zu Veranstaltungen gehen wollen als (selbsternannter und das zu Recht) Schlands Buchblogger #1 und ich würde mich wie Maxim Biller aufführen, aber Asi Maxim Biller. Ich mag Biller wieder, weil er beim Literarischen Quartett gesagt hat, dass Stuckrad-Barre ein Spießerjunge ist, der zu viel Drogen genommen hat. Ein Chor muss hier jetzt erklingen, der Halleluja singt. Eine anstrengende österreichische Frau hat sich in der Sendung aufgeregt und wollte Stucki beschützen und lobte ihn für sein Genie, aber von Genies hat die Frau so viel Ahnung wie ich von Mathe. Er hat auch geschrieben, dass deutsche Nachwuchsautoren immer  langweilige Bürgerkinder sind. Ganz meine Meinung. Ich mag Biller deshalb wieder etwas mehr.

Mein erster Auftritt als Buchblogger:

Ich würde mich bei irgendeiner “Literaturveranstaltung“ des “Kulturbetriebs“ betrinken und dann laut schreien (mit Glas in der Hand), dass ICH viel besseren Literaturgeschmack habe “ALS IHR ALLE ZUSAMMEN“ und “IHR VERÖFFENTLICHT DOCH NUR SCHROTT. DIE GANZEN BUCHHANDLUNGEN SIND VOLL DAVON.  LANWEILIGE BONZENKINDER OHNE ETWAS ZU SAGEN.“ und dann würde ich so einen Schwenk machen und der halbe Inhalt des Glases würde auf irgendeinem langweiligen Verlagsfuzzi landen, der “MEIN ANZUG.“, schreien würde und ich würde schreien: “KAPITALIST.“ und mich noch mehr betrinken und schreien: “IHR WISST NICHTS VON ECHTER KUNST. EUCH INTERESSIERT NUR DER AUSVERKAUF DER LITERATUR.“ Ein spießiger Verlagspießermann, der aussieht als ob er bei einer Provinzsparkasse arbeitet, würde mich rügen. ‘‘Wer sind Sie? Was soll das?‘‘ und ich würde nur fragen: ‘‘Welcher Verlag?‘‘ und er würde sagen: ‘‘Was?‘‘ – ‘‘Welcher Verlag habe ich gefragt, du WICHSER. Außerdem heißt das bitte und nicht was. HAST DU KEIN BENEHMEN?‘‘ und er würde mir den Verlag nennen und wenn ich ihn nicht mag, würde ich beide Arme heben und mit den Zeigefingern auf ihn zeigen und schreien: ‘‘ICH FICKE DICH, JUNGE. ICH FICKE DICH. HUBERT.“ Er: “Hubert? Ich heiße Herbert.“ – “Wen soll das interessieren, Harald? Ich bin cool, du nicht.“ Und an alle gerichtet: ‘‘IHR HABT ALLE REICHE ELTERN UND DENKT DEUTSCHLAND HAT KEIN GHETTO. Wenn ihr keine Toys wärt, würdet ihr bemerken, dass ihr alle peinlich seid. Ihr habt Erfolg mit eurer Literatur am Fließband. SCHEISS-BONZEN.‘‘ Der Mann würde mich nur erschrocken ansehen und überlegen, ob er vielleicht die Polizei rufen soll. Ich würde ein paar Feuilletonisten entdecken und die erst mal ordentlich beleidigen und ins Kuchenbüffet mit dem Gesicht nach vorne hineinfallen und alle langweiligen “Literaturexperten“ würden sagen: “Was ist denn das für eine impertinente Person? Unmöglich. Wer hat die eingeladen?“ und ich würde wie Phoenix aus dem Kuchenbüffet emporsteigen und erhobenen Hauptes den Saal verlassen, während alle Augen auf mich gerichtet wären. Die Literatur-Ahnungslosen würden mich mit Entsetzen und Abscheu ansehen. Ich würde den Saal schnellstens verlassen und ihn dann aber doch noch mal kurz betreten und mir eine Flasche Champagner für die U-Bahn-Fahrt mit nach Hause mitnehmen und dann aber nichts wie weg. Ich würde vor Wut während der gesamten Fahrt mit hochrotem Kopf weinen und aus meiner Champagnerflasche trinken und schreien: “ICH HASSE DIESE IDIOTEN. ICH HASSE SIE ALLE. DIE WISSEN NICHTS VON LITERATUR. NICHTS.“ und alle in der U-Bahn würden mich ein bisschen komisch ansehen und irgendein Typ, der auf Drogen ist, würde sich freuen, dass ich die volle Aufmerksamkeit auf mich lenke und ihn niemand beachtet und dann später beim Aussteigen leise zu mir sagen: “Ich hasse sie auch.“

Ich müsste reich werden und dann gründe ich meinen eigenen Verlag für die bad Kids, Alkis, “Bohemians“ (“Ich bin arbeitslos und lese betrunken Gedichte“), Leistungsverweigerer und alten Hippies. Ich nenne ihn Druffi Dreams.

druffi-dreams

Schimpfen wie ein Rohrspatz

Ergänzung:

Wenn ich hier auf Verlage schimpfe, weltfremde Lektoren und Lektorinnen, Journalisten etc., meine ich große Verlage, Lektoren bekannter und bekannterer Verlage, Journalisten bei bekannten Zeitungen und so weiter (aber natürlich nicht alle). Ich meine keine kleinen Verlage, die nur unbekante Autoren (z.B. Autoren, die keine Journalisten sind) verlegen (wobei ich nicht genug kleine Verlage kenne und ich kann dazu nicht viel sagen) und keine netten, bescheidenen Journalisten- ich meine angeberische Schwafler, die keinerlei Gründe haben sich etwas auf sich selbst oder ihr Schaffen einzubilden.

Ich habe mal ein Interview eines Lektors bei einem großen Verlag gelesen und die Manuskripte, die er beschrieb, die er nicht mag und belächelt hat, waren genau das, was ich lesen wollte. Das stimmt schon ärgerlich. Ich bin deshalb ein bisschen frustriert. Es gab vor ca. fünf Jahren eine große Blog-Welle und viele “internet-affinen“ Menschen hatten einen Blog und das war “sehr Myspace“ mit mehr Text und inspirierend, interessant und gut geschrieben, aber das gibt es heute nicht mehr so und es ist schwer für mich etwas Aktuelles zu finden, das ich gerne lesen möchte. Besonderes aus Deutschland. Es ist schon bezeichnend, dass für mich der beste “Berlin-Roman“ der Gegenwart von einem Franzosen geschrieben wurde. Da ist eben diese Nonchalante, “Bohemian“, Melancholische, Poetische, Tiefgründige, Zerstörerische, Stilvole, das ich gerne lesen möchte (nicht nur) und eben nicht das Deutsche: Jemand zieht nach Berlin oder ist schon in Berlin und ist irgendwie traurig und isst Butterbrote und trinkt ein “Szene-Getränk“, googelt “Wohlstandsverwahrlosung“, haut ein paar Floskeln raus und fertig ist ein “Buch“- ein inhaltsleeres Blabla- nichts, das nicht irgend jemand anderes genauso gut oder besser schreiben könnte.

Es fehlen rare Talente meiner Meinung nach. “Echte Schriftsteller“ (männlich, weiblich, nichts davon – natürlich. Das hat mit dem Geschlecht nichts zu tun.) Ein echter Schriftsteller ist jemand, der schon immer gewusst hat, dass er schreiben muss. Der schon in Gedanken geschrieben hat, bevor er schreiben konnte. Der Schrifsteller dachte sich kleine Geschichten aus, die er schreiben würde, wenn er schreiben gelernt hat. Der Schrifsteller schrieb als Kind. Der Schriftsteller dachte immer an Geschichten oder wollte mehr über die Welt und die Menschen lernen, über Gefühle, Erfahrungen, Sehnsüchte, damit er darüber schreiben kann. Der Schriftsteller sammelte alles wie ein kleines Museum. Der Schrifsteller will schreiben. Der Schrifsteller muss schreiben. Der Schrifsteller schreibt, wenn er glücklich ist. Der Schriftsteller schreibt noch mehr, wenn er traurig ist. Dem Schriftsteller fällt schreiben nicht schwer. Der Schrifsteller muss nicht lange überlegen, was er schreiben möchte. Es sprudelt aus dem Schrifsteller heraus. Es ist wie eine innere Kraft, ein Antrieb und die Wörter kommen heraus und nur später muss er vielleicht editieren und kleinere Feinheiten ausbessern oder Passagen verändern, aber es fällt dem echten Schriftsteller nicht schwer zu schreiben, weil er das muss und schon immer gemusst hat. Er will. Es ist eine Berufung. So in etwa wie ein Geistlicher, der das in der Regel auch spürt- den Ruf und er folgt diesem. (“Das hier sind meine nächtlichen Gedanken“). Niemand sollte sich seine Träume von irgendwelchen Trotteln zunichte machten. Bitte schreibt und vergesst die großen Verlage, wenn sie euch nicht wollen. Die meisten verstehen nichts von der Kunst des Schreibens. Sie machen Bücher zu Prostituierten und holzen Bäume ab für Schrott. Bitte schreibt weiter. Denkt dran: Die Beatles wurden abgelehnt von einem Plattenlabel, die großartige J.K. Rowling wurde abgelehnt (es gibt auch noch ein weitere Beispiele einiger meiner Lieblingsautoren, aber über Lieblingsautoren zu schreiben- das ist mir ein bisschen zu privat). J.K. Rowling sagt im Übrigen auch, dass man immer weiter schreiben soll, (wenn man möchte). Ihr werdet vom Schreiben vielleicht nicht reich, aber ihr sollltet auch nicht schreiben, weil ihr damit das große Geld machen wollt. Es sollte immer um Aufrichtigkeit und Inhalt gehen und nicht um Geld oder Ruhm oder dergleichen.

Der Lesestoff geht mir aber auch so nicht aus. Es gibt so viele ältere gute Bücher und vielleicht auch das ein oder andere von heute.

Literaturbetrieb

Ich habe mir ein paar Texte und Gedichte, die bei diversen deutschsprachigen Literaturwettbewerben (bekante wie Bachmannpreis und unbekanntere) in die engere Auswahl gekommen sind oder gewonnen haben, angesehen und ich weiß nicht, welche Verwirrten da immer wählen können. Nach den (vielen, aber natürlich nicht nur, es gibt auch gute meiner Meinung nach) unterdurschnittlichen Texte von irgendwelchen selbstverliebten Trotteln zu urteilen, weltfremde Langweiler.

Da kann ich mich ja auch gleich Autor oder Dichter nennen. Was sind das für Pappnasen im “Kulturbetrieb“? Eine besoffene Katze könnte bessere Texte auswählen.

Wenn ich reich wäre, würde ich meinen eigenen Verlag gründen und nur gute Bücher veröffentlichen. Es gibt gute Schriftsteller in Deutschland. Es gibt nur zu wenige Menschen im “Kulturbetrieb“ mit Geschmack.

Ich habe eine Bekannte, die für mich so gut schreiben kann und auch viel erlebt hat. Ihr Manuskript wurde von allen Verlagen abgelehnt. Jetzt macht sie ihren Master eben in Oxford und hat das Schreiben (leider) aufgegeben. Zumindest wird sie nicht am Hungertuch nagen. Ich glaube kaum, dass die meisten der drögen Lektoren und Lektorinnen, Journalisten und anderen Literatur-“Experten“ aus Deutschland die geistige Kapazität hätten, um in Oxford zu studieren. Ich halte nichts davon Menschen danach zu beurteilen, wo sie studieren, aber dass irgendwelche dümmlichen Großstadt-Provinzler das Talent der Bekannten nicht erkennen und sie an einer Elite-Universität angenommen wird, freut mich, denn die Bekannte war traurig nach den unzähligen Absagen und es nagte auch an ihrem Selbstvertrauen.

Es ist anscheinend ein ungeschriebenes Gesetz, dass langweilige Journalisten und Journalistinnen unsere talentierteste Schreiberlinge sind. Schule, Campen mit den Eltern und dem Bruder oder der Schwester in Frankreich und Italien, Abitur, Liebeleien, Umzug nach Berlin, Journalismus, Liebeleien, langweilige Freunde passend zu einem selbst- die gleiche Vita, die gleiche Geschichte, aber eben immer ein anderer Journalist. Danke, Kulturbetrieb. Die Autoren, die ihr hochlobt, sind meist das “literarische“ Äquivalent zu Milli Vanilli. Nichts erlebt, nichts zu sagen, aber “Type“ und gut vermarktbar. So gut. Kann man, wenn man im Schulchor singt, auch in der Oper singen? Gibt es noch echte Schriftsteller ohne Marktwerkt und Kontakte, aber mit etwas zu sagen und einem guten Stil? Natürlich sollen auch Langweiler Bücher schreiben dürfen- andere Langweiler brauchen doch etwas zu lesen, aber warum denkt niemand an die übrigen Menschen? Es gibt gute deutsche Bücher und auch gute Texte nehmen an Wettbewerben teil, aber ist das nicht ein bisschen traurig, dass man auf Blogs oftmals bessere Texte finden kann als viele von euren Texten bei “Schreibwettbewerben“? Selbstbeweihräucherung und schnarchlangweiliges Gefasel wird als große Literatur verkauft. Es geht gar nicht so um das Etwas-erlebt-haben. Wer vielleicht nicht so viel erlebt hat, sollte aber als Autor zumindest eine blühende Fantasie und/oder “tiefe Gedankenwelten“ haben und kein seichtes Gewässer sein. Auch ein Eremit kann etwas zu sagen haben.

Können viele der deutschsprachigen “Literatur-Darlings“ von heute mit “alten Großmeistern“ mithalten? Kaum. Man setzt anscheinend eher auf leichtverkäufliche Fast-Food-Literatur.

Liebe Leser mit Talent und Stil, die gerne schreiben möchten. Ich habe einen Geheimtipp für euch: Schreibt doch einfach schlecht, wenn ihr verlegt werden möchtet. Ihr habt etwas geschrieben und denkt: Das ist richtig gut? Lasst das in eurer Nachttischschublade und sucht den schlechtesten Aufsatz, den ihr mit ca. 14 geschrieben habt, packt noch ein bisschen Mitteleuropäer/innen-Betroffenheits-Blabla drauf und schickt diesen ab (falls ihr einen Migrationshintergrund habt, müsstet ihr das natürlich ausschlachten und Migranten-Betroffenheits-Blabla drauflegen gepaart mit Mitteleuropäer/innen-Betroffenheits-Blabla) und werdet ein deutscher Star-Autor. Wenn die Verlage nur Scheiße wollen, macht ihr aus Scheiße Gold. Das wäre ein beinahe geniales “Troll-Projekt“. Ich bin leider zu faul dafür.